Qigong in Tulln - jeden Montag!
QIGONG
  QIGONG kann man nicht alleine lernen! Weder aus Büchern (auch wenn ich selbst eines geschrieben habe), noch von Tonträgern, schon gar nicht über ein Video.
Diese Lernbehelfe helfen dem Anfänger, eine Idee von QIGONG zu bekommen und wecken Interesse; sie dienen dem fortgeschrittenen Schüler, der im Ablauf einer Übung eventuell unsicher ist.

Die beste Methode und für den Anfang unerlässlich ist jedoch die Kontrolle durch qualifizierte Lehrer!

QIGONG bewirkt etwas. Wenn Sie etwas falsch machen, kann es zu unangenehmen, meist zum Glück harmlosen Erscheinungen wie Druckgefühl etc. kommen.

Zudem hat Lernen und Üben in der Gruppe den Vorteil des  Erfahrungsaustausches und der Kontrolle durch den Lehrer. Die Intensität des Erlebens und auch das Gefühl für die eigenen „Kräfte“ erleben wir in der Gruppe immer wieder besonders stark. Andererseits ist es immer wieder schwierig und mühsam, schlecht Gelerntes zu korrigieren.

Es gibt viele verschiedene Formen im QIGONG, somit ist sicher „für jeden etwas“ dabei. Jeder Lehrer hat auch seinen eigenen Stil in der Vermittlung und daher gibt es immer wieder kleine ÄUßERE Unterschiede.

  Eines jedoch muß immer gleich sein: QIGONG verbessert den Energiefluß im Körper, reguliert und harmonisiert den Menschen. Wohlbefinden stellt sich ein. 
  Was Sie brauchen? NICHTS - außer den Willen, sich unvoreingenommen, - aber durchaus kritisch - mit scheinbar neuen Dingen auseinanderzusetzen und sie auszuprobieren. Schön wär´s dann auch noch, wenn Sie den Willen aufbringen, regelmäßig etwas für sich selbst und die eigene Gesundheit zu tun. Nach kurzer Zeit wird aus Üben-sollen Freude und Spaß am Üben. Die Übungen können von JEDEM Menschen durchgeführt werden; die Regel lautet:

Jeder nach seinen Möglichkeiten
 
Die vier Anwendungsbereiche des QIGONG


Die vier klassischen chinesischen Anwendungsbereiche zeigen bereits eine ungeheure Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten, die durch eigene Kreativität noch bereichert werden können.
Lebenspflege bedeutet, mit optimaler Energie gut und sinnvoll zu leben, im Vertrauen, daß Wachstum und Entwicklung möglich sind.

Selbstheilung und Therapie: Gesundheit als Voraussetzung für ein gutes Leben: durch Qigong und Taiji Quan kann Gesundheit erhalten und wiederhergestellt werden. Die aktive Mitarbeit des Patienten ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.

Meditation: "Der Weg ist das Ziel". Nicht nur "dass", sondern auch "wie" etwas getan wird ist von entscheidender Wichtigkeit. Achtsamkeit, Klarheit, Gelassenheit, Entspannung, Ruhe und Konzentration sind die geistigen Werkzeuge, die Qigong und Taiji Quan zur Meditation werden lassen.

Kampfkunst: Taji Quan wird zu den Kampfkünsten der "Inneren Schule" gezählt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung und dem Einsatz der inneren Kraft. Qigong ist hier eine weit verbreitete Methode, um die Effizienz in Verteidigung, Angriff und Regeneration zu erhöhen.
  Grundbegriffe

Qi ist die alles durchdringende feinstoffliche Substanz oder Energie, die Leben erst möglich macht. Reichlich und harmonisch fließendes Qi ist eine Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Jeder Mensch hat eine bestimmte  Grundmenge an Qi (YuanQi), die sich im Lauf des Lebens verbraucht.
Mit Hilfe geeigneter Übungspraxis kann dieser Verbrauch der Lebensenergie verlangsamt, durch Qi aus Atmung, Nahrung und Natur ergänzt werden (Erworbenes Qi).

Qigong ist ein Überbegriff für viele verschiedene Übungsmethoden, um Qi zu aktivieren, Blockaden aufzulösen, Selbstregenerationskräfte anzuregen und die geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu fördern. Sehr frei bedeutet es "Arbeit mit und für die Lebensenergie" Es beinhaltet die Verbesserung von Haltung und Bewegung, Regulierung von Atmung, Energie, Vorstellung und Geist.

TaijiQuan, das "Höchste Absolute" ist ein Begriff der chinesischen Philosophie. Im TaijiQuan finden wir die polaren Kräfte von Yin und Yang in permanenter Veränderung. Quan bedeutet Faust oder Boxen.
Taji Quan, die "Faust des Höchsten Absoluten", stellt die Lehre von Yin und Yang, von der stetigen Veränderung in der Bewegung dar.
 

Hintergrundwissen zu Qigong

Je mehr man übt, sich intensiv mit Qigong beschäftigt, umso wichtiger wird auch das "warum", was steckt dahinter.
Einige Kleinigkeiten möchte ich hier anreissen.

Qigong ist – obwohl die Bezeichnung „Qigong“ erst ca. 1920 auftauchte – auch eine Behandlungsform der TCM, die ihrerseits fast 5000 Jahre zurückverfolgt werden kann. Innerhalb der TCM gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die nach Erfordernis eingesetzt werden. Von Akupunktur über Kräutermedizin, Ernährung bis zu Qigong und natürlich auch die bei uns üblichen chirurgischen Massnahmen etc.
Der Zusammenhang von Qigong mit Gesundheit und Wohlbefinden ist durch die TCM recht gut verständlich und teilweise auch dokumentiert.

Historisch gesehen haben viele Übungen ihren Ursprung oft vor Jahrhunderten, andererseits wird heute auf der ganzen Welt in diesem Bereich geforscht und mit Übungen gearbeitet, wodurch sie auf den heutigen, modernen Menschen und seine Lebensumstände und Probleme angepasst sind. Bereits vor 4000 Jahren, zur Zeit des Tang Yao wird von Tänzen berichtet, welche die „trübe und träge Stimmung des Volkes .... wieder in Bewegung bringen“ sollten. Aus der Zeit des 11. - 8. Jahrhunderts v. Chr. finden wir die ersten Beschreibungen auf Bronzeinschriften; in der Übersetzung von Richard Wilhelm „Dschuang Dsi“ (Zhuangzi) schreibt dieser im 4./3. Jhdt. bereits von „....... Schnauben und den Mund aufsperren, aus- und einatmen, die alte Luft ausstoßen um die neue einzuziehen, sich recken wie ein Bär und strecken wie ein Vogel: dieses ist die Kunst, das Leben zu verlängern. ......“

Eine der berühmtesten zeichnerischen Darstellungen wurde auf einem Seidentuch beim Mawangdui - Grab Nr. 3 (dieses wurde 168 v. Chr. versiegelt!) gefunden; zur Han - Zeit wurden also schon Bilder zur Weitergabe von „Übungen zum Leiten des Qi - Flusses und zum Dehnen“ benutzt!

Im heute noch benutzten Klassiker der TCM, Huang di neijing werden die Übungen als wichtige Methode zur Gesundheitserhaltung und -verbesserung bezeichnet.

Wir unterscheiden heute die traditionellen Systeme im Qigong nach der Herkunft aus den philosophischen Wurzeln im Taoismus, Buddhismus und Konfuzianismus; darüber hinaus ist modernes Qigong von westlich - medizinischem Denken und wissenschaftlicher Forschung geprägt. Mit den bei uns vorherrschenden gesellschaftlichen Systemen und Religionen gibt es jedoch keine Konflikte. Qigong ist auch untauglich für Sekten, weil ja die Entwicklung der Persönlichkeit und damit auch die Unabhängigkeit gefördert wird, wenn gleich es, wie viele bewährte Dinge, gerne von Gruppen vereinnahmt und verändert an „Anhänger“ als Teil einer „Heilslehre“ weitergegeben wird.

 

Polarität, Yin und Yang
Vor Urzeiten lebten die Menschen in Harmonie und Einheit mit der Natur. Sie konnten die verbindenden Aspekte im Wandel des Lebens erkennen; in der Neuzeit ging viel naturnahes Wissen verloren, wurde so nicht mehr gebraucht. Polares Denken etablierte sich in einem "entweder-oder": Tag oder Nacht, gut oder schlecht, hart oder weich. Inzwischen suchen wir schon wieder einen Weg heraus, haben erkannt, dass sich unser Leben zwischen zwei Polen entwickelt und beide Pole gleich wichtig, auch voneinander abhängig sind. Physikalische Veränderung im Universum wird durch periodische Wiederkehr (Geburt-Wachstum-Vergehen) ebenso bestimmt wie durch den Fakt, dass jede Seite den Keim des Anderen in sich trägt.
Sinnbild dafür ist die Monade, auch Taiji-Symbol, Yin-Yang etc. bezeichnet. Die gleich großen Bereiche gehen ineinander über, tragen jeweils den Keim des anderen Bereiches in sich und gleichen einander aus.

Monade

 

Alle Dinge und Situationen im Leben haben ihre aufsteigenden, guten Seiten (Yang) und ihre absteigenden, weniger guten Seiten (Yin).
Yin bedeutet die weibliche Seite, Nacht, Weichheit, empfangen....
Yang bedeutet die männliche Seite, Tag, Stärke, Licht, geben....

Hüten sie sich davor, diese Ausdrücke zu bewerten (DUALISMUS!). Es geht um Polaritäten der Sache an sich: das Eine kann ohne das Andere nicht sein wie Tag und Nacht, empfangen und geben und wie sollen wir Stärke erkennen, wenn wir Schwäche nicht erlebt haben?

Alle Erscheinungen in der Welt entsprechen Stadien eines Zyklus oder Aggregatzustandes und enthalten somit diese Gegensätzlichkeit.  Doch ist diese Gegensätzlichkeit immer relativ und nie absolut.

Im Vergleich zur Rax ist der Großglockner Yang, doch im Vergleich zum Fudschiyama ist der wiederum Yin.
Wenn ein Aspekt sein Maximum erreicht beginnt der andere zu wachsen.
Die Zustände sind IMMER Relativ, es gibt nur ein zeitliches oder räumliches Überwiegen des Einen oder Anderen aber es gibt keinen absoluten Zustand „Yin“, oder „Yang“. Jeder trägt den Keim des anderen in sich.

Jedes Phänomen ist einem Yin- oder Yang- Zyklus zuzuordnen. Doch gleichzeitig enthält es auch jeweils Anteile des anderen in sich, was im Taiji – Symbol durch den jeweils andersfarbigen Punkt dargestellt wird.

Der Tag ist Yang, doch ab seinem Höhepunkt zu Mittag beginnt sich das im Tag vorhandene Yin zu entfalten und vermehren, daraus entsteht die Nacht, die wiederum auch Yang enthält, welches sich wiederum ab Mitternacht vermehrt und zur Dämmerung führt.

Dieses „eines enthält das Andere“ gilt für alle zeitlichen und dynamischen Aspekte.
 

Qi, die Lebensenergie.
Wir gehen davon aus, dass die Eltern zum Zeitpunkt der Zeugung das primäre (vorgeburtliche) Qi des Kindes festlegen. Klingt logisch, denn die Eltern „vererben“ ihre Genetik dem Kind und damit auch alle in der eigenen Erbfolge zusammengekommenen Qualitäten. Dieses primäre Qi bestimmt das Leben und die Lebensdauer; ist es verbraucht, stirbt der Mensch.

Nach der Geburt wird durch Atmung und Nahrungsaufnahme dem Körper Energie zugeführt und damit die Lebensfunktionen erhalten. Von der Qualität der Nahrung und der Atemluft hängt unmittelbar das Leben ab. Im Körper wird aus Nahrung und Atmung sowohl „grobstoffliche“ Energie erzeugt, messbar in Joule und sichtbar an unserem Speckzuwachs als auch feinstoffliche Energie, die besonders mit den biologischen Schwingungen der Stoffe korrespondiert. Bei schweren Krankheiten muss der Körper manchmal auf die „primäre Energie“ zurückgreifen, was dann die Lebensspanne verkürzt.

Stellen wir uns einfach vor, jedes Organ des Körpers hat eine eigene kleine Batterie, die das Organ versorgt und von einer großen Batterie in der „Zentrale“ angespeist wird. Dieser Hauptsitz der Lebensenergie ist im Bereich der Nieren festzustellen und in der Umgangssprache sprechen wir letztlich auch davon, dass uns ein tragisches Ereignis „an die Nieren geht“, uns also nachhaltig schwächt.

Wir gehen also davon aus, Qi wird durch Umwandlung im Körper erzeugt und fließt dann zu den "Batterien" bei den Organen und bildet auch Wei Qi, die Abwehrenergie, die den Körper vor dem Eindringen von Krankheiten schützt.

Das Qi muss aber im Körper verteilt werden, und dies erfolgt im Wege des Meridiansystemes.

 

Meridiane
Die Meridiane werden bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. beschrieben und damit werden Leitbahnen bezeichnet, in denen das Qi im Körper zirkuliert. Von unserer Schulmedizin wurde das Konzept der Meridiane lange belächelt, weil Qi nicht sichtbar ist. Dazu ist es zu feinstofflich; Qi ist aber zu spüren und kann inzwischen auch mit Kirlian – Fotografie sichtbar gemacht werden. Technisch ist der Verlauf der Meridiane durch Messungen des elektrischen Hautwiderstandes nachzuweisen.

Die Meridiane verbinden nun die Organe, die Körperöffnungen und letztlich alle Teile des Körpers miteinander. Disharmonie, Schmerz und letztlich Krankheit entsteht, wenn der Energiefluss behindert wird. (Dr. Voll, Begründer der Elektroakupunktur: „Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach fließender Energie“.) Bei Geburt völlig durchlässig,  verringert sich das Leitverhalten der Meridiane im Lauf der Zeit durch Krankheiten, Operationen, aber auch durch seelisches Leid. Vor allem übergroße Emotionen haben starken Einfluss auf unser Energiesystem! Diese Zusammenhänge werden im System der Fünf Wandlungsphasen erklärt, im Westen aber auch durch Redeweisen bestätigt: Laus rennt über die Leber, Herz zerspringt, das geht an die Nieren, etwas schlägt sich auf den Magen, Galle steigt hoch......